Die Geschichte des Finkenhofs

recherchiert von Karl Langmann
Ansichtskarte Finkenhof

Ansichtskarte Finkenhof, Ende 70er Jahre
Druck-und Verlagsanstalt Welsermühl, Wels

Das Fleischhauer- und Wirteehepaar Johann und Anna Fink kauften 1970 das Haus vulgo Kleinbeck und 1971 das Haus vulgo Fleischhackernpeter mit dem Bestreben, beide Gebäude abzureißen und ein neues großes Hotel mit Restaurant zu errichten. Nach kurzer Bauzeit konnte schon im Herbst 1973 das Restaurant und das Hotel mit 65- 1A Betten bezogen werden. Am 09. März 1974 hielt als erster Verein die Marktmusik Irdning ihre Jahreshauptversammlung im neu errichteten Finkenhof ab, wie „Der Ennstaler“ berichten konnte.

Das großräumige Restaurant mit den flotten Kellnerinnen und die ausgezeichnete Küche wurden sogleich sehr gut angenommen. Viele LehrerInnen der Volks- und Hauptschule Irdning, Post- und Bankangestellte, Beamte des Bezirksgerichtes und des Gendarmeriepostens Irdning, aber auch Arbeiter/innen und Angestellte von Irdninger Betrieben waren Abonnent/Innen und genossen das angebotene Mittagsmenü. Das Hotel wurde von Fahrverkäufer/innen und Gästen aus dem In- und Ausland sehr gut angenommen. Das „Elefantenstüberl“ mit dem erhöhten Fernseher war bei Sportübertragungen oder bei interessanten Abendprogrammen oft zum Bersten gefüllt und das Bier floss in Strömen.

Unzählige Familienfeiern, wie Taufen, Hochzeiten und Begräbnisfeierlichkeiten fanden ihren kulinarischen Abschluss bzw. Höhepunkt im Finkenhof. Aber auch Bälle, Gemeindefeiern und Vereinsversammlungen fanden hier statt. Es gab mehrere Stammtischrunden und nicht selten dauerte für manche das Mittagessen bis in die späten Abendstunden. Auch bekannte Honoratioren aus dem Bezirk trafen sich häufig zu geselligen Runden. Der Frühschoppen am Sonntag war ein Muss für viele Gottesdienstbesucher aber auch für manch Nichtmessgeher.

Nach einigen Besitzerwechseln wurde der Betrieb des geschichtsträchtigen Finkenhofes Mitte der Neunziger eingestellt. Umso mehr freut es uns, dass wir mit der Eröffnung des Familien- und Begegnungszentrums „Finkenhof“ dem Gebäude neues Lebens einhauchen können und es wieder zum dem machen, was es einst war: einem Ort der Begegnung, des Zusammenhaltens und von hoffentlich ganz vielen wunderbaren, neuen Geschichten.